Ein eigenes Gedicht zu schreiben ist schön!

Es fördert deine Kreativ­ität.

Es bietet dir den Raum, deine Gedanken und Gefüh­le wahr zu nehmen und zu erforschen

So kannst du ganz neue Per­spek­tiv­en zu einem Gefühl oder The­ma entwick­eln und Bilder erschaf­fen, die ganz tief zu dir gehören.

Das Schreiben von Gedicht­en macht es dir möglich Gefüh­le wie Freude, Trauer, Wut oder Sehn­sucht auf deine ganz eigene Weise auszu­drück­en. Vielle­icht lernst du dich so nochmal ein biss­chen bess­er ken­nen?

Und nicht zu vergessen: Dicht­en macht ein­fach Spaß! Es ist eine kreative, erfül­lende Tätigkeit, die viel Freude bere­it­et.

Aber ganz wichtig ist es auch, das Schreiben von Gedicht­en regelmäßig zu üben!

Denn nur so entwick­elst du nach und nach ein immer feineres Gespür für Sprache

Du wirst erleben wie deine Aus­drucks­fähigkeit dif­feren­ziert­er und klar­er wird.

Mehr und mehr entwick­elt sich das, was dein Gedicht außergewöhn­lich macht: Deine ganz eigene Aus­drucks­fähigkeit, mit der du Bilder erschaf­fen und ungewöhn­liche Gedanken for­mulieren kannst.

Wenn du Lust hast, übe ich ein biss­chen mit dir. Dazu bieten sich Haikus sehr gut an.

Jet­zt geht es los.

Viel Spaß mit meinem Mini Schreibkurs: Haikus!

Mini Schreibkurs: Haikus

Was ist ein Haiku?

Ein Haiku ist ein kurzes japanis­ches Gedicht, das in drei Zeilen gegliedert ist.

Es zeich­net sich durch seine Ein­fach­heit und Fähigkeit aus, ein Gefühl oder Bild in weni­gen Worten zu ver­mit­teln. Die The­men von Haikus beziehen sich oft auf die Natur und die Jahreszeit­en.

Woher kommt das Haiku?

Das Haiku hat seine Wurzeln in Japan und hat eine lange Tra­di­tion. Anfänglich war es Teil von län­geren Gedicht­en, wurde aber im 17. Jahrhun­dert zu ein­er eigen­ständi­gen Gedicht­form.

Wie ist ein Haiku aufgebaut?

Drei Zeilen: Ein Haiku beste­ht immer aus drei Zeilen. Es ste­ht immer in der Gegen­wart.

Sil­ben­zäh­lung: Die erste Zeile hat fünf Sil­ben, die zweite sieben und die dritte wieder fünf Sil­ben. (5–7‑5)

Klare Sprache: Haikus ver­wen­den eine ein­fache und klare Sprache, um ein inten­sives Bild zu entwick­eln.

Ein Haiku zum Thema Sommer: Schritt für Schritt:

Sommer

Die Sonne scheint hell

Ein Vogel zwitschert so froh

Som­mer flir­rend schön

 

Der Bauplan:

Zeile 1: 5 Sil­ben
Die Sonne scheint hell

Zeile 2: 7 Sil­ben
Ein Vogel zwitschert so froh

Zeile 3: 5 Sil­ben
Som­mer flir­rend schön

Dein eigenes Haiku:

Wäh­le deine eige­nen Bilder aus, die für dich zum The­ma Som­mer passen.

1. Ideen sammeln: Lege dir dazu eine Wort Box an:

Schreibe spon­tan und unge­filtert 15–20 Wörter auf, die dir zum The­ma Som­mer oder einem anderen, von dir aus­ge­suchtem The­ma ein­fall­en. Das kön­nen Nomen und Adjek­tive sein.

So entwick­elst du einen ersten kreativ­en Ein­stieg in das The­ma.

Später kannst du immer noch andere Wort­bilder dazu nehmen oder aber ganz andere Wörter ver­wen­den.

Beispiel Wort Box:  Som­mer: Son­nen­schein – Strand – Meer – Blume – schöne Brise – blau – Wolken – Urlaub – Lachen – sum­men – sin­gen – Eis­creme – tanzen – flir­ren – Freude

 

2. Silben zählen:

Das Zählen von Sil­ben ist für Haikus auf­grund der stren­gen Struk­tur 5–7‑5 des Haikus abso­lut notwendig.

Aber wie mache ich das?

Hier einige Vorschläge zum Zählen von Sil­ben:

Klatsch Meth­ode: Sprich das Wort langsam aus. Bei jeden Sil­ben­wech­sel klatschst du in die Hände. So hörst du genau, wie viele Sil­ben das Wort hat.
Beispiel „Ele­fant“: Du klatschst dreimal.

Vokale zählen: Zäh­le die Vokale. In der Regel entspricht jed­er Vokal (a, e, i, o, u) ein­er Silbe. Die Dop­pel­vokale (Diph­tonge) „au“ oder „ei“ zählen als ein Vokal.
Beispiel „Schule“: Zwei Vokale, also zwei Sil­ben.

Online Tools: Sil­ben­tren­nung­spro­gramme: Es gibt viele Online Tools, die dir die Sil­ben­tren­nung eines Wortes anzeigen. Gib dazu das Wort in eine Such­mas­chine ein und füge „Sil­ben­tren­nung„ hinzu.

 

3. Kreativ Tipps:

Was stellst du dir bei „Som­mer“ vor? Eine schöne Brise? Eine strahlende Sonne? Ver­wende die Worte aus dein­er Wort Box oder füge neue Ein­drücke hinzu.

Beschreibe deine Ein­drücke in weni­gen Worten: Welche Far­ben, Geräusche, Gefüh­le verbind­est du mit dem Bild „Som­mer“? Vielle­icht find­est du die richti­gen Ideen in dein­er Wort Box? Son­st schreibe deine neuen Inspi­ra­tio­nen auf.

Zäh­le die Sil­ben: Vergiß nicht die 5–7‑5 Struk­tur einzuhal­ten!

 

4. Zusätzliche Tipps:

Übe regelmäßig: Je öfter du Haikus schreib­st, desto bess­er wirst du darin. So find­est du nach und nach deine eige­nen Worte, deine eigene Stimme.

Lies andere Haikus: Lass dich von anderen inspiri­eren.

Lege dein Haiku für ein paar Tage in die Schublade: Mit ein wenig Abstand kannst du erken­nen ob du das The­ma noch ver­tiefen möcht­est. Vielle­icht fasziniert dich dein Haiku aber auch genau­so wie es ist!

Habe Spaß: Das Wichtig­ste daran ist, dass du Freude am Schreiben hast!

Meine Bücher:

13 schöne Gedichte
Pow­er: Helle Imulse für jeden Tag

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